Desktop-Tonstudio

http://sites.schaltungen.at/audacity/desktop-tonstudio

http://www.linksammlung.info/

http://www.schaltungen.at/

                                                                                       Wels, am 2016-01-28

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Das kostenlose Desktop-Tonstudio
STAND  2006-07-24


Das kostenlose Desktop-Tonstudio – Teil 0

Nachdem in der Vergangenheit Musik produzieren ein überaus teures, fast schon unbezahlbares Hobby gewesen ist, hat der Technologiewandel in den vergangenen zwei Jahrzehnten dafür gesorgt, dass man im Jahre 2006 bereits mit recht wenig Kapital sehr gut Musik produzieren kann.
Ein Computer und eine halbwegs gute Soundkarte, vielleicht noch ein Mikrofon reichen auf der Hardware-Seite für akzeptable Musik-Prodktion bereits aus.
Aber was ist mit der Software?
Ein gutes Sequencer- oder Harddisk-Recording-Programm kostet schon einmal seine EUR 700.- oder gerne auch mehr.
Dazu benötigt man im Ernstfall auch noch einige gute Effekteinheiten oder Effektplugins und die sind ja auch nicht gerade billig.
Oder doch nicht?



Das kostenlose Desktop-Tonstudio
Nein, es muss nicht so sein.
Wer Musik macht ist nicht immer ein Krösus und gute Musik muss nicht immer aus einem Millionen Euro teurem Studio entstammen.
Viele Künstler haben in der Vergangenheit gezeigt, das in erster Linie die Idee ein Musikstück zum Erfolg machen und nicht die Produktion.

Und genau hier soll meine neue Serie von Beiträgen ansetzen:
Es geht um den Aufbau eines kostenlosen, virtuellen Desktop-basierten Musik-Studios, das Musikern und Interessenten ermöglicht mit geringem Kapitalaufwand gute und gutklingende Musik zu produzieren.

Den ersten Teil der Serie, der sich mit den grundlegenden Anforderungen an das kostenlose Desktop-Studio beschäftigt, werde ich im Laufe dieser Woche veröffentlichen.

Ich gehe davon aus, dass alle an den Artikeln Interessierten die Grundvoraussetzungen mitbringen: einen halbwegs schnellen Computer (wie könntet ihr den Blog sonst lesen?), eine Soundkarte mit mindestens einem Eingang und einem Ausgang (dürfte jeder Computer zum Musikhören bereits haben) und je nach Musikrichtung Instrumente, ein Mikrofon und ein Mikrofonvorverstärker.

Im weiteren Verlauf der Serie wird es darum gehen, Software zu suchen und kennenzulernen, die für unsere Zwecke geeignet und frei im Internet erhältlich ist.
Als Abschluss ist eine kleine Musik-Produktion eines Musikstückes angedacht.

Also, stay tuned, es wird auf jeden Fall interessant und sehr informativ!




Das kostenlose Desktop-Tonstudio – Teil 1
Die Auswahl der richtigen Werkzeuge hängt sicherlich in erster Linie von dem von uns bevorzugten Musikstil und in zweiter Linie vom Betriebssystem des Computers ab.

Wollen wir zum Beispiel elektronische Musik (wie House oder HipHop) produzieren, so benötigen wir einen soliden Midi-Sequenzer mit guten Edititierfähigkeiten und eine handvoll gut klingende, virtuelle Instrumente.
Sind wir eher geneigt eine Rock- oder Pop-Produktion zu realisieren, dann ist ein Audio-Sequenzer zur Aufnahme der echten Instrumente sinnvoller.

In der Realität verwendet man oft aber kombinierte Audio-Midi-Sequenzer.
Mit diesen kann man sowohl Midi-Spuren als auch Audio-Spuren zusammen aufnehmen, abspielen, editieren und mischen.

Für unser Projekt „Das kostenlose Desktop-Tonstudio“ werden wir aber eher klassisch bleiben und das virtuelle Tonstudio rund um einen Audio-Sequenzer aufbauen, der zur Aufnahme und Bearbeitung von unseren Audio-Tonspuren dienen wird.

Und da die meisten Menschen heutzutage einen Windows-basierten Personal Computer nutzen (statt Apple Mac oder Unix / Linux), werden wir bei diesem Workshop von einem handelsüblichen PC mit Microsoft Windows als Betriebssystem ausgehen.

Im Vorwort zu diesem Projekt hatte ich ja bereits erwähnt welche Hardware unabdingbar sein würde.
Der Vollständigkeit halber zähle ich sie an dieser Stelle nochmals auf: ein Computer mit Windows, eine Soundkarte mit mindestens einem Ein- und Ausgang und je nach Musikrichtung das ein oder andere Instrument, ein Mikrofon und natürlich alle benötigten Kabel.

Für diesen Artikel gehe ich davon aus, dass der Computer und die Soundkarte einsatzbereit sind und alles richtig verkabelt wurde.

Beginnen wir also nun unsere Liste der unverzichtbaren Werkzeuge.

Das Host-Programm: Audio-Sequencer / HD-Recording
Das Host-Programm (oder einfach Host) wird das Herzstück unseres virtuellen Tonstudios sein.
Es ist die Schaltzentrale, in der unsere Musik aufgenommen und gemischt, und vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt sogar noch gemastered werden wird.

Die Mindest-Anforderungen an unsere Host-Software werden folgende sein:

Mindestens acht Audiospuren parallel abspielen
ASIO-Treiber-Support für geringe Latenzen
VST- oder TDM-Schnittstelle für Plugins
Support für WAV, AIFF und vielleicht MP3 Audiofiles
Ein virtuelles Mischpult (Mischer) mit Equalizer und Support für Insert-Effekte Möglichkeit komplette Arrangements und Songs zu einem Stereo-Audiofile zu exportieren
Live Audio-Aufnahme von mindestens einem Stereoeingang


Viele Produktionen kommen zwar heutzutage nicht mehr mit nur acht Tonspuren aus, aber wenn wir die Möglichkeit haben den Output als Stereofile zu exportieren, dann können wir einfach mehrere Spuren auf eine Stereospur bouncen und damit weitere Resourcen freigeben.

Der ASIO-Treiber-Support ist wichtig, damit wir in Echtzeit an unserer Musikproduktion arbeiten können.
Wenn wir zum Beispiel Instrumente live einspielen wollen, dann kommen wir mit den hohen Latenzen (300ms und mehr), die normale Soundkarten-Treiber liefern, einfach nicht mehr aus.

Die VST- oder TDM-Schnittstelle benötigen wir, damit wir externe Effekt-Plugins als Insert-Effekte auf einzelne Spuren legen können.
Das funktioniert analog zu echten Mischpulten, die ebenfalls die Möglichkeit haben Insert-Effekte in den Kanalzug einzuschleifen.
Mit den oben genannten Anforderungen können wir also bereits sehr anständige Produktionen kreieren, wenn auch noch das Salz in unserer Suppe fehlt: einige Effekte, um die Produktion aufzupeppen.

Die Effekt-Küche
Manche Musik-Produzenten lieben es eine Vielzahl von Effekten in ihrem Tonstudio zur Verfügung zu haben und setzen diese auch gerne vielfältiug in ihren Produktionen ein.
Aber wie ich im Vorwort zu “Das kostenlose Desktop-Tonstudio” eingangs sagte, kommt es bei Musikstücken in erster Linie auf die Idee an und die Qualität der Produktion wird zweitrangig (Ausnahmen bestätigen die Regel).

Schon mit einer handvoll Effekte kann man wunderbar klingende Produktionen kreieren.
Bei diesem Tutorial fangen wir mit den drei wichtigsten Effekten an:

EQ / Equaliser

Der wichtigste Effekt in meinem Studio überhaupt ist der Equaliser! Viele sehen diese Klangregelung schon gar nicht mehr als eigenständigen Effekt an, so sehr sind in unserer Zeit EQs an allen möglichen Klangquellen zur Gewohnheit geworden.

Eine einfache und empfehlenswerte Variante ist es, wenn der EQ bereits im Mischpult integriert ist, in unserem Fall in der Mischkonsole des Host-Programms.
Aus diesem Grunde hatte ich den EQ bereits in den Voraussetzungen an unser Host-Programm aufgenommen.

Sollten wir aber keinen Freeware Audio-Sequenzer finden, der bereits mit einer EQ-Sektion im Mischer ausgestattet ist, so werden wir versuchen diesen Effekt als Plugin für die VST-Schnittstelle zu finden.

Hall / Room / Reverb
Der nächste Effekt ohne den wir kaum auskommen werden ist der Hall.
Das menschliche Ohr ist dermaßen daran gewöhnt Geräusche, Sounds oder Instrumente als Einheit deren direkten Klangs und deren näherer Umgebung (wie Erstreflexionen und Raum-Hall) wahrzunehmen, dass jeglicher Sound ohne Hall unangenehm auffällt und als unecht empfunden wird.

Für anspruchsvolle Produktionen verwendet man gerne eine Vielzahl von Geräten (oder Plugins) und Einstellungen für den Hall.
Doch für unseren Workshop wird uns ein einfacher (aber gut klingender) Hall mit einer handvoll Presets wie “Room” und “Hall” ausreichen.

Da wir Menschen, wie weiter oben bereits erwähnt, sehr stark an Hall von Geräuschen in der Realität gewöhnt sind, sollten wir besonderes Augenmerk auf die Auswahl eines gut klingenden Halls werfen.
(Tipp: bei der Kaufentscheidung für ein Hallgerät oder Hall-Plugin sollte man stets auf gute Qualität achten und versuchen möglichst wenige Kompromisse einzugehen.)

Kompressor / Limiter
Der meiner Ansicht nach nächst-wichtigste Effekt wäre ein Kompressor oder ein Limiter.
Die Einsatzgebiete dieser sind vielfältig und gehen vom Einsatz zur Komprimierung von Vocal-Aufnahmen bis hin zur Anhebung der Gesamtlautstärke als Insert auf der Summe im Master-Kanal.

Auch klangbildende Veränderungen an Schlagzeug- oder Bass-Spuren können durchaus sehr nützlich sein, um die Musik transparenter zu machen oder das Instrument knackiger.

Von den drei bisher genannten Effekten ist der Kompressor / Limiter mit Sicherheit der erste auf den man verzichten könnte, wenn das Budget nicht reichen sollte oder (im Falle eines mehrfach verwendbaren Plugins) die Rechenleistung knapp wird.

Weitere nützliche Effekte

Über die bisher genannten Effekte hinaus könnten sich auch einige andere als überaus nützlich erweisen, auf die ich im Rahmen dieses Artikels nicht mehr so detailliert eingehen möchte.

Hier die Liste nach Wichtigkeit absteigend sortiert:
Delay / Echo
DeEsser
Flanger, Chorus und Phaser
Gate
Harmoniser
Overdrive / Distorsion


Wave-Editor
Um uns einige Arbeitsschritte zu erleichtern bietet es sich an, einen Wave-Editor zur Hand zu haben. Wave-Editoren können im Normalfall sehr gut mit großen Dateien umgehen (die bei der Aufnahme einer Musikproduktion ganz sicher zusammen kommen werden) und bietet darüber hinaus sehr gute Editierfunktionen bis ins Detail.
Das Verändern der Sample- und Bitraten sowie der Aufnahmefrequenzen gehört normalerweise zu den Basisfunktionen eines solchen Wave-Editors.
Auch das Importieren und Exportieren von verschiedenen Audio-Formaten sollte berücksichtigt werden-

Und wer mit Audio-Loops (zum Beispiel Drum-Loops) in seiner Produktion arbeitet wird um einen Wave-Editor nicht herum kommen, um die Loops sinnvoll zurechtzuschneiden und vorzubereiten.

Für unsere Zwecke werden wir nach einem Programm Ausschau halten, das folgende Anforderungen abdecken kann:
Importieren / Exportieren von Audio-Dateiformaten
leicht Bearbeitung großer Dateien
Analyse-Werkzeuge
Veränderung von Tonhöhe


Fazit und Ausblick

Damit hätten wir also nun die wichtigsten Elemente für unser virtuelles Tonstudio beisammen.
Ein Host-Programm zum Aufnehmen, Mischen und Mastern und eine handvoll Effekte zur Verschönerung unserer Aufnahmen.

Darüber hinaus noch einen Wave-Editor, der es uns ermöglicht einige wichtige Arbeitsschritte direkt an den aufgenommenen Wave-Dateien im Offline-Modus vorzunehmen.

Im nächsten Teil der Artikelserie und Workshops „Das kostenlose Desktop-Studio“ werden wir für alle oben genannten Werkzeuge eine Umsetzung in Form einer frei erhältlichen Software suchen.






Das kostenlose Desktop-Tonstudio – Teil 2:
Die Musik-Software

Damit der Artikel nicht wieder so unendlich lang wie der vergangene wird, unterteile ich die Suche nach der Musik-Software abermals auf zwei Teile.

Heute besprechen wir zunächst einmal nur den ersten Teil der zur Musik-Produktion benötigten Musik-Software, den ich hier unten in einer kurzen Übersicht zusammengestellt habe.

Die optionalen Komponenten, sowie die VST-Effekte besprechen wir dann im folgenden Teil der Artikelserie.

Die Übersicht der Musik-Software:
ASIO-Treiberunterstützung
Host-Programm: Audio-Sequencer / HD-Recording
EQ / Equaliser
Hall / Room / Reverb
Kompressor / Limiter
Wave-Editor


(ASIO-)Treiber
Bevor wir anfangen, die Musik-Programme herunterzuladen, sollten wir uns noch Gedanken über die Aktualität unseres Betriebssystems machen.
Aus der Erfahrung heraus empfehle ich alle Treiber auf den aktuellen Stand zu patchen.
Das kann euch auf lange Sicht gesehen viel Ärger ersparen und jetzt wäre sicherlich der richtige Moment dazu (genauso wie zum Backup erstellen!). Benutzt hierbei aber bitte keine Beta-Versionen der Treiber, um Probleme mit einer etwaigen Instabilität des Systems zu vermeiden.

Wenn ihr eure Treiber nicht alle updaten wollt, so erwägt zumindest die Treiber eurer Soundkarten auf den neuesten Stand zu patchen.
Achtet bitte darauf, dass ihr auch einen ASIO-Treiber installiert habt (wegen der Latenzen beim Musik-Produzieren).

Wer keinen ASIO-Treiber vom Hersteller zur Verfügung gestellt bekommt (wie etwa bei den vielen onboard-Soundkarten in Komplettsystemen) muss nicht verzweifeln, denn auch für euch gibt es eine Lösung.

Wuschel’s ASIO4ALL Treiber sollte für die meisten Betriebssysteme einwandfrei funktionieren und bietet geringe Latenzen auch für gängige onboard-Soundkarten.

Download von ASIO4ALL Treiber- http://www.asio4all.com/


Falls ihr eine Creative Soundkarte habt, könnt ihr auch die “kx Project”-Treiber in Erwägung ziehen.
Diese habe ich früher auf einem Computer mit einer Creative Soundblaster Live! erfolgreich genutzt.
Sie bieten geringe Latenzen und vielfältige Routing-Möglichkeiten, sind dafür aber auch nicht ganz trivial zu verstehen.

Download Treiber kx-Project - http://kxproject.com/


Bevor ihr einen der ASIO-Sound-Treiber installiert, solltet ihr euch die Informationen auf den Webseiten der Anbieter genau durchlesen, um sicherzustellen, dass sie tatsächlich auch für euer System und eure Soundkarte geeignet sind: denn ihr installiert alles auf eigene Gefahr.

Host-Programm: Audio-Sequencer / HD-Recording
An das Host-Programm haben wir im letzten Teil der Artikelserie große Ansprüche gestellt und das obwohl es uns nichts kosten soll.

Glücklicherweise gibt es aber tatsächlich kostenfreie Lösungen, die unseren Ansprüchen genügen können.
Für dieses Tutorial habe ich nun die “Kristal Audio Engine” - http://www.kreatives.org/kristal/ ausgewählt, da sie (soweit ich recherchieren konnte) stabil läuft und unseren Ansprüchen gewachsen ist und sogar darüber hinaus geht.

Mit bis zu 16 Audiospuren im WAV, AIFF, FLAC oder Ogg Vorbis Format sollte genug Platz für eine ordentliche Musik-Produktion sein.
Die Einbindung von je zwei VST-Effekten pro Kanalzug im vorhandenen Mixer ist zwar etwas spartanisch in der aktuellen Version geraten, aber sollte uns dennoch erlauben einen guten Mix zu kreiern.

Das Programm läuft auf den Windows-Betriebssystemen 98 / ME / XP und 2K und ist mit unter 4MB ein sehr überschaubarer Download.
Einziger Nachteil, den ich bisher registrieren konnte ist, dass das Host-Programm nur auf englisch bereitgestellt wird.
Das wird aber auch auf die meisten anderen zutreffen und sollte niemanden sonderlich stören.

Download Kristal Audio Engine- http://www.kreatives.org/kristal/index.php?section=download

Der Equaliser / EQ
Das von uns ausgewählte Host-Programm “Kristal Audio Engine” hat in seinem programmeigenen Mischer bereits einen parametrischen 3-Band-EQ integriert.
Dieser sollte für die meisten Fälle mehr als nur gut geeignet sein, um Änderungen am Frequenzgang unserer Spuren durchzuführen.

Für besonders hartnäckige bzw. für besonders heikle Fälle (wie zum Beispiel Vocal-Aufnahmen) empfiehlt es sich aber einen weiteren EQ als externes VST-Plugin in der Hinterhand zu halten.
Für diese Artikelserie habe ich mich für nachfolgend beschriebene , kostenlos erhältliche EQ-VST-Plugins entschieden:

Zunächst einmal der Kjaerhus Audio Classic EQ mit je sieben parametrischen Bändern pro Kanal, und die man links und rechts unabhängig voneinander einstellen kann.
Durch die einfache graphische Oberfläche kann man visuell schnell die Einstellung des EQs kontrollieren.

Die Bänder gehen von 20Hz bis 20kHz, was uns genügend Freiraum für unsere Musik-Produktion lassen sollte.
Als besonderes Gimmick bringt dieser EQ noch je einen Algorithmus für Wärme und einen für Bandsättigung mit, die wir gegebenenfalls zu einem späteren Zeitpunkt antesten werden.

Der zweite EQ (zusammen mit dem vom Host-Programm eigentlich sogar schon der Dritte) im Bunde wird der NWEq von WWAYM sein.
Er kommt mit fünf parametrischen Bändern daher, in denen ein Low-Shelf- und ein High-shelf-Filter mit einstellbarer Flankensteilheit zu finden sind.

Alle Bänder kommen mit Potis für Flankensteilheit und Gain daher.
Die drei Bänder in der Mitte haben einen zusätzlichen Poti mit der Aufschrift “Character”, dessen Funktion mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht ganz klar ist.

Mit diesen zwei bzw. drei Equalisern sollten wir für alle Fälle gut gewappnet sein und können uns nun auf das nächste VST-Effekt-Plugin konzentrieren.

Download Kjaerhus Audio – Classic EQ- acoustica1.cachefly.net/other/Classic-Effects-Installer.exe
Download WWAYM – NWEq


Hall / Room / Reverb

Im letzten Teil der Artikelserie hatte ich gesagt, dass man beim Hall möglichst wenig Kompromisse machen sollte.
Und dennoch werde ich für diese Artikelserie eine Ausnahme machen und einen einfach bedienbaren Hall mit wenig Prozessorbelastung über einen besser klingenden, aber ungleich komplizierter zu bedienenden Hall präferieren.

Wer einen schnellen Rechner (und auch Zeit und Lust dazu) hat, kann sich gerne zum Beispiel den Knufinke SIR - http://www.siraudiotools.com/ herunterladen, der von der Qualität her als sehr gut unter den frei erhältlichen Plugins gilt, und mit Impulse Responses aus dem Internet arbeiten.
Für dieses Tutorial würde das aber definitiv zu weit reichen.

Deswegen empfehle ich für dieses Tutorial ein weiteres Plugin von Kjaerhus Audio, nämlich den Classic Reverb.
Die Oberfläche ist, wie schon beim Classic EQ, leicht verständlich und sehr übersichtlich.

Der Hall kommt mit einer handvoll Presets daher und kann von sehr kleinen Räumen (Room) bis zu großen Konzerthallen (Hall) alles emulieren.
Der LowCut-Filter und das Hi-Dampening werden uns gute Dienste später in unserer Musik-Produktion leisten können.

Download Kjaerhus Audio Classic Reverb- http://www.delamar.de/musikproduktion/das-kostenlose-desktop-tonstudio-teil-2-die-musik-software-138/

Kompressor / Limiter
Ein Kompressor dient dazu die Dynamik eines Sounds unter Kontrolle zu halten oder nach eigenen Vorgaben zu verändern.
Bei guten Kompressoren kommt noch hinzu, dass sie den Aufnahmen einen ganz eigenen Klangcharakter hinzufügen, der natürlich in den meisten Fällen von den Toningeneuren erwünscht ist.

Einen geeigneten Kompressor für dieses Tutorial auszusuchen war aber leider nicht ganz einfach.
Meine Wahl ist schließlich auf den MB Ultra Soft Compressor von MB Plugins gefallen, da dieser mit allen notwendigen Potis (Ratio, Threshold, Attack, Release, Softknee) ausgestattet ist und darüber hinaus auch noch Pegelanzeigen für das IN- und OUT-Signal hat.

Webseite von MB Plugins
Direkter Downloadlink

Als Limiter nehmen wir noch den Classic Compressor von Kjaerhus Audio hinzu, der ebenfalls als Kompressor einzustufen ist und dessen Ratio sich hin bis zu Limiting eingestellen lässt.

Wave-Editor
Die Auswahl eines Wave- / Audio-Editors ist mir hingegen recht einfach gefallen, da es hier einen bestimmten, frei erhältlichen Wave-Editor gibt, der alle anderen überragt.

Es handelt sich hierbei um den Open-Source Audio-Editor Audacity. Die Feature-Liste - http://sourceforge.net/projects/audacity/  ist sehr lang und ich will hier nur einige Punkte, wie die Integration von VST-Plugins oder der Support vieler Audioformate als Gründe für meine Wahl nennen.

Download Audacity- http://sourceforge.net/projects/audacity/

Und nun..?

Jetzt haben wir die wichtigsten Komponenten für unser virtuelles Tonstudio auf Computerbasis benannt. Im nächsten Teil des Artikels wird es darum gehen, die optionalen Komponenten und VST-Effekte zu benennen, bevor wir zur Installation aller Musik-Programme übergehen.




Das kostenlose Desktop-Tonstudio – Teil 3:
Die optionalen Effekte

Die virtuellen Effekte, die wir suchen, sind nicht dringend notwendig für das Funktionieren unseres virtuellen Tonstudios.
Der Punkt ist aber: Sie können die Qualität unserer Musikproduktion erheblich verbessern. Erst durch das Verwenden von solchen Effektgeräten bekommen Musikinstrumente und andere Aufnahmen den letzten Schliff.
Wir suchen also Plugins, die für das Aufpolieren der Spuren zuständig sein werden.

Wir suchen also noch folgende Plugins:
Delay / Echo
DeEsser
Flanger, Chorus und Phaser
Gate
Overdrive / Distorsion

Delay / Echo
Für unsere Musik-Produktion suchen wir ein Delay, bei dem man den linken und rechten Kanal getrennt einstellen kann, denn das erleichtert uns den Spuren eine gewisse Eigendynamik mitzugeben.

Zusätzlich sollte die Delay-Zeit auf einfachste Weise zum Tempo unseres Songs synchronisiert werden können.
Dies ist zwar nicht unbedingt notwendig, aber es erleichtert einem das Leben ungemein.
Eine andere Möglichkeit wäre es natürlich, die Delayzeiten manuell mit einem Taschenrechner von bpm in Millisekunden (ms) umzurechnen.

Für dieses Tutorial empfehle ich zwei verschiedene Plugins.
Das eine für die einfachen Tasks sollte sich leicht und schnell bedienen lassen und während das andere mit feineren Einstellungsmöglichkeiten für besonders wichtige Audiospuren, wie zum Beispiel Vocal-Aufnahmen oder Leadspuren, eingesetzt werden soll.

Delay 1
Das Voxengo Tempo Delay (aktuell in Version v1.8) erfüllt beide weiter oben genannten Kriterien.
Alle wichtigen Einstellungen können getrennt für den linken und rechten Kanal eingestellt werden.
Das Delay-Plugin bietet zudem noch einen Tremolo-Effekt und einen Filter, die sich beide als sehr nützlich erweisen können.

Die Delays können mit einem Balance-Regler frei im Stereopanorama gedreht werden und die Synchronisation zu einem bestimmten Tempo ist gegeben.
Mit einem Multiplier können wir sogar Vielfache des eingestellten Tempos nutzen.

Die Oberfläche des Voxengo Tempo Delays ist leider etwas unübersichtlich, aber dafür ist es ja auch kostenlos im Internet erhältlich.

Delay 2
Das andere Delay-VST-Plugin. das ich ausgesucht habe, ist das MDSP Analog Delay von Smart Electronix.
Es hat eine sehr übersichtliche Bedienoberfläche und bietet neben den üblichen Einstellungen für Delays noch einen Regler für Saturation, sowie einen Lowpass Filter.

Die Delayzeit kann mittels eines eigenen Drehreglers variabel zwischen zwei Werten gehalten werden, was den Charakter alter analoger Geräte emulieren soll.
Die Delayzeit kann aber auch zum Songtempo synchronisiert werden.

Link zum Voxengo Tempo Delay- http://www.voxengo.com/product/tempodelay/
Link zum MDSP Analog Delay (etwas runterscrollen)- http://mdsp.smartelectronix.com/2005/12/classic-tools-update-gui-macosx-port/


DeEsser

Wenn wir in unserer Musikproduktion Vocal-Aufnahmen verwenden wollen, dann bietet es sich an einen so genannten DeEsser parat zu haben.

DeEsser dienen dazu störende und harsche “S”- und Zischlaute unter Kontrolle zu halten.
Ein DeEsser arbeitet ähnlich wie ein Kompressor, aber nur in einem bestimmten Frequenzbereich, in dem sich die Zischlaute befinden.

Manchmal kann ein DeEsser auch helfen besonders harsch klingende HiHats etwas weicher zu machen.
Hier ist aber Vorsicht und sehr dezente Anwendung gefragt, meistens ist man mit einem EQ besser bedient.

Im Internet habe ich lediglich zwei kostenlos erhältliche DeEsser gefunden (von MDA und Digitalfishphones) und beide kommen gleich in einem Paket mit anderen Plugins.
Der Übersichtlichkeit halber habe ich mich für den DeEsser Spitfish von Digitalfishphones entschieden.

Nicht nur, dass dieses Paket mit insgesamt drei Plugins wesentlich übersichtlicher gestaltet ist als der Konkurrent von MDA mit ca. 20 Plugins (wir benötigen die anderen Plugins für dieses Tutorial ja nicht), obendrauf kommt dieser DeEsser noch mit einer hübsch einfachen Bedienoberfläche daher, die uns das Arbeiten mit dem VST-Plugin erleichtern wird.

An Spitfish sind primär die Parameter “tune”, “sense” und “depth” über Drehregler einstellbar, die den Parametern “frequency”, “treshhold” und “reduction” bei anderen Geräten / Plugins entsprechen.

Der Bypass-Knopf wird uns während der Einstellung helfen den Effekt im A/B-Vergleich mit der Originalspur abzuwägen.

Link zu Digitalfishphones Spitfish- http://www.digitalfishphones.com/main.php?item=2&subItem=5

Phaser, Flanger und Chorus

Die drei Effekte Phaser, Flanger und Chorus sind eng miteinander verwandt und deswegen bespreche ich sie an dieser Stelle gemeinsam.
Es handelt sich hierbei um Effekte, die mit einer zeitbasierten Modulation des Signals arbeiten.

Der Phaser ermöglicht es auf Basis von Phasenverschiebungen und -drehungen, einen Sound zum “Schweben” zu bringen.
Der Flanger ist diesem Effekt nicht unähnlich, bewirkt jedoch, dass das Signal etwas härter klingt.

Der Chorus schließlich bewirkt einen Chor-ähnlichen Effekt (daher der Name), der mit einer zeitlich versetzten Dopplung des Signals arbeitet, was zu einem weichem Sound führt bzw. einen Pseudo-Stereo-Effekt liefern kann.

Bei den Effekten Phaser, Flanger und Chorus werden wir unsere Suche darauf konzentrieren, möglichst einfach bedienbare VST-Plugins zu finden, die uns schnelle und qualitativ gute Ergebnisse liefern können ohne zu sehr in die Materie einsteigen zu müssen.

Nach einigem Suchen bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass wir für dieses Tutorial am besten wieder auf die freien Effekte von Kjaerhus Audio zurückgreifen, da uns die Bedienoberfläche dieser Geräte noch gut vom letzten Teil dieser Artikelserie im Gedächtnis ist.

Phaser
Der Kjaerhus Audio Classic Phaser soll analoge Phaser aus den Siebzigern und Achtzigern emulieren, die einen tieferen und fetteren Phasing-Effekt erzeugen konnten, als ihre digitalen Brüder.

Alle wichtigen Einstellungen wie Rate, Depth, Feedback, Filter Stages und Stereospread sind in diesem Phaser-VST-Plugin als Drehregler vorhanden.

Der Effekt lässt sich mit dem Host synchronisieren, also unserem Songtempo anpassen, was uns – genau wie auch schon beim Delay – die Arbeit wesentlich erleichtern wird.

Link zum Download - http://www.delamar.de/musikproduktion/das-kostenlose-desktop-tonstudio-teil-3-die-optionalen-effekte-142/

Flanger

Der Classic Flanger von Kjaerhus Audio ist ähnlich wie auch der Classic Phaser aufgebaut.
Wiederum finden sich alle wichtigen Einstellungen als Drehpotis auf der Oberfläche wieder.

Statt der Filter Stages finden wir hier aber den Poti Time, mit dem man Delaywerte zwischen 0,1ms und 10ms einstellen kann. Rate, Depth und Feedback funktionieren analog zum Classic Phaser.

Link zum Download- http://www.delamar.de/musikproduktion/das-kostenlose-desktop-tonstudio-teil-3-die-optionalen-effekte-142/

Chorus

Auch die Oberfläche des Kjaerhus Audio Classic Chorus dürfte niemanden mehr erschrecken. Als Drehregler angebracht sind die Einstellungen Range, Fine (Range), Rate und Depth.

Link zum Download- http://www.delamar.de/musikproduktion/das-kostenlose-desktop-tonstudio-teil-3-die-optionalen-effekte-142/

Allen oben genannten Modulations-Effekten von Kjaerhus Audio gemeinsam sind die beiden Potis Mix und Level, mit denen man den Wet/Dry-Anteil des Signals, respektive die Lautstärke der Ausgabe regeln kann.

Overdrive / Distorsion
Zu guter Letzt suchen wir einen Overdrive und Distorsion Effekt, um uns die Möglichkeit offen zu lassen, die ein oder andere Spur zu verzerren.

Das Angebot an VST-Plugins, die dies erledigen ist groß und die Wahl fällt schwer. Wir benötigen auf jeden Fall sowohl Overdrive als auch Distorsion, um den Verzerrungsgrad möglichst variabel einstellen zu können.

 Besonders gut hat mir in diesem Bereich die Guitar Suite von SimulAnalog gefallen, über die ich bereits in diesem Beitrag ausführlich geschrieben hatte.

Die Qualität der Effekte ist gut und mit einzelnen VST-Plugin-Effekten für Overdrive, Super Overdrive, Distorsion und zwei unterschiedlichen Amplifier-Simulationen (Fender und Marshall) sind wir bestens für unsere Musik-Produktion gewappnet.

Zusätzlich befinden sich in der Guitar Suite noch zwei Plugins für Modulations-Effekte, die wir aber ersteinmal ignorieren werden.

Link zum Download- http://www.delamar.de/musiksoftware/kostenlose-gitarren-suite-fur-vst-schnittstelle-57/

Schlusswort
Wir haben nun alle Programme und VST-Plugins für unser kostenloses, virtuelles Desktop-Tonstudio zusammengetragen. An der ein oder anderen Stelle hatten wir mehr Auswahl als genug und ich habe immer versucht Musik-Programme auszusuchen, die einfach in der Bedienung und dennoch umfangreich in den Features und Möglichkeiten sind.

Natürlich könnt ihr neben den oben zitierten VST-Plugins noch weitere eigens ausgesuchte Plugins suchen, downloaden und anschliessen in eurer Musik-Produktion verwenden.

In den nächsten Teilen dieser Artikelserie “Das kostenlose Desktop-Tonstudio” wird es um das richtige und sinnvolle Installieren der Musik-Software gehen, bevor wir dazu übergehen unsere erste Musikproduktion damit zu starten.






Das kostenlose Desktop-Tonstudio – Teil 4:
Das Installieren der Musik-Software(10. September 2006)
Nachdem wir in den letzten drei Teilen der Artikelserie "Das kostenlose Desktop-Tonstudio" unser gewünschtes Setup zusammengetragen haben, geht es nun mit dem Installieren der Software weiter. Wer Kristal Audio Engine, Audacity und die kostenlosen VST-Plugins noch nicht aus dem Internet geladen hat, sollte das nun nachholen (1,2).


Wir fangen heute gleich mit dem Sequencer Kristal Audio Engine an, installieren anschließend die Plugins und am Ende noch den Wave-Editor Audacity.


Für die Installation der Audio-Treiber kann man keine allgemeingültigen Infos geben. Versucht einfach die neuesten Treiber von der Herstellerseite eurere Soundkarte herunterzuladen und diese zu installieren.


Installation von Kristal Audio Engine
Das Installieren von Kristal ist so einfach wie der Doppelklick auf das Setup-Icon. In meinem Fall habe ich den Ordner so belassen, wie vom Programm vorgeschlagen und das Programm in das Verzeichnis Programme der Partition C: installiert.

Nach Fertigstellung der Installation lädt sich Kristal Audio Engine selbst und scannt die eventuell im System bereits vorhandenen VST-Pluginordner. Sollte Kristal wider Erwarten nicht starten, sondern den Scan abbrechen, so kann man den bereits im System vorhandenen VST-Plugin-Ordner umbenennen und es erneut versuchen.
Es kommt auch bei kommerziellen Programmen ab und an vor, dass verschiedene Plugins zu einem Abbruch der Startsequenz führen.

Wird Kristal schließlich zum ersten Mal gestartet, so bekommen wir folgendes Fenster angezeigt:

Kristal License

Wenn ihr Kristal Audio Engine nur zu eurem Privatvergnügen nutzt, dann könnt ihr die zweite Option “I use this copy personal or educational” wählen.

Das Programm startet nun und fragt, ob man den Demosong anhören möchte. Wir klicken auf “Ja”, denn damit können wir gleich antesten, ob alles funktioniert. In meinem Fall hatte Kristal bereits den richtigen Treiber ausgewählt und ich konnte den Song sofort anhören.

Sollte es Probleme mit der Wiedergabe geben, zum Beispiel weil Kristal den falschen Audiotreiber ausgewählt hat, dann könnt ihr das manuell nachkorrigieren. Klickt euch hierzu auf folgende Weise durch:

Engine -> Preferences -> Devices

Es erscheint nun folgender Dialog (die Einträge können hier natürlich je nach verwendeter Hardware variieren).

Kristal Treiber Dialog

An dieser Stelle könnt ihr diverse Treiber an- und ausschalten. Ihr solltet am besten nur den Treiber anschalten, der zu eurer Soundkarte gehört und die besten Latenzen ermöglicht. In meinem Fall ist das der ASIO Fireface Treiber.

Wenn nun alles wie gewünscht läuft nehmen wir uns mal 10 Minuten Zeit uns etwas in Kristal umzuschauen.
Klickt ruhig überall mal hin und testet aus, was passiert. Viele Funktionen sind leider nur über den Mixer zu finden. Diesen könnt ihr euch mit der Taste F3 jederzeit auf den Bildschirm holen.

Kristal Mixeranzeige

In der nachfolgenden Abbildung haben wir nochmals den Mixer. Allerdings habe ich hier verschiedene Sektionen von Interesse rot herausgehoben und jeweils mit einer Nummer versehen.
Wir werden nun jede dieser Sektionen kurz ansprechen.

Kristal Mixer Illustration

1. Mastersektion mit Fader und 3 VST-Effekt-Slots
2. Wenn man mehr als einen Stereo-Ausgang in den Preferences eingestellt hat, kann man hier zwischen den einzelnen Ausgängen wählen 3. Mute-Button (M), Solo-Button (S) und automatische Mono/Stereo-Anzeige 4. 2 Slots für VST-Effekte, Edit-Button (e) und Bypass-Funktion rechts daneben
5.  EQ-Sektion öffnet sich durch Klick auf den Edit-Button (e). Rechts daneben der Bypass-Knopf
6. Bei der Installation von Kristal sind bereits 4 Effekte dabei
7. Performance-Monitor, hier könnt ihr sehen wie stark euer CPU bereits belastet ist


Die Sektion auf der linken Seite mit den Inputs und Outputs lassen wir zunächst einmal aus der Betrachtung aus.
Wir werden darauf zurückkommen, wenn wir unsere ersten Aufnahmen mit Kristal Audio Engine machen.

Schaut euch auch ruhig etwas länger in Kristal um, denn es lohnt sich.







Das kostenlose Desktop-Tonstudio – Teil 5:
Installieren der VST-Effekte(17. September 2006)

In Teil 4 der Artikelserie "Das kostenlose Desktop-Tonstudio" haben wir unser Host-Programm Kristal Audio Engine installiert und bereits einen Blick auf die Möglichkeiten geworfen, die es uns bietet. In diesem Teil werden wir die aus dem Internet heruntergeladenen VST-Effekte installieren.
Wir werden uns hierbei eines Tricks bedienen, der es uns ermöglicht, die VST-Plugins nach unseren eigenen Kriterien zu sortieren.




Vorbereitungen zur Installation der VST-Plugins
Kristal gibt uns die Option neben dem systemweit bekannten VST-Plugins-Verzeichnis noch ganze drei weitere Ordner mit installierten VST-Plugins anzugeben.
Für unser Tutorial wollen wir natürlich alles übersichtlich halten und erstellen deswegen zunächst einmal ein eigenes Verzeichnis, in das wir die heruntergeladenen VST-Plugins später reinkopieren werden.

 Nachdem wir Kristal gestartet haben, erreichen wir das richtige Dialogfenster zum Einstellen der VST-Plugins-Ordner über folgenden Schritte:

Engine -> Preferences -> VST Effects

 Kristal VST Effects Directory

Den globalen VST-Effekt-Ordner habe ich in meinem System ausgeschaltet, um keine Verwirrung mit meinen anderen installierten Plugins zu stiften. Wir klicken auf den Button mit der Aufschrift “Select” rechts neben VST Folder 1: none, um unseren Ordner einzustellen.

Ihr werdet dann einen neuen Dialog mit ähnlichem Aufbau wie in nachfolgender Abbildung sehen:

Partition C:

Ich habe eigens für dieses Tutorial einen Ordner “vstplugins” direkt auf obersten Ebene der Partition C: (meiner ersten Festplatte) erstellt.
Natürlich könnt ihr den Ordner auch anders benennen oder ihn auf einer anderen Partition / Festplatte erstellen. Das wird keinen Unterschied für das Ergebnis machen.

Die Wahl des Ordners sollte man nun mit OK bestätigen und dann nochmals mit OK das offene Dialogfenster schliessen.

An dieser Stelle können wir Kristal zunächst beenden, denn wir müssen uns um das Entpacken und Installieren der VST-Plugins kümmern.

Installation der VST-Plugins
Zunächst einmal müssen alle heruntergeladenen Archive entpackt werden. Wenn wir die entpackten Dateien anschauen so sehen wir, dass bis auf den NWEQ alle VST-Plugins als *.dll mit etwaiger Dokumentation daherkommen.

Wir könnten nun alle DLLs einfach in das Verzeichnis C:\vstplugins kopieren. Beim nächsten Start von Kristal hätten wir alle zur Verfügung, allerdings sähe das so aus:

Kristal VST Effects unsorted

Alle VST-Effekte befinden sich unsortiert im Drop-Down-Menü des Kristal Mixers. Bei einer so überschaubaren Menge an Plugins wie hier macht das wahrscheinlich auch nichts aus.
Aber wir wollen in Zukunft sicherlich noch das ein oder andere VST-Plugin hinzufügen und irgendwann wäre der Haufen einfach nicht mehr zu übersehen.

Und deswegen hier eine andere Methode die VST-Effekte zu installieren, die uns auch auf Dauer mehr Übersicht gewährleisten wird: Nachdem wir den vstplugins-Ordner auf C: erstellt haben, erstellen wir noch folgende Unterordner in diesem Verzeichnis: Delay, Dynamics, EQ, Guitar, Pitch, Reverb.

Verzeichnisstruktur

Wie ihr sicherlich bereits bemerkt habt handelt es sich bei den Namen der Unterordner um Kategorien, in die wir unsere heruntergeladenen Plugins thematisch einordnen können. Und genau das werde wir jetzt auch tun.

Phaser-, Flanger- und Chorus-Effekte habe ich alle unter der Kategorie “Pitch” zusammengefasst. Den DeEsser zählen wir zu den Dynamik-Effekten, genauso wie Kompressoren und Limiter.
Die restlichen Plugins sind eigentlich selbsterklärend.

Den NWEQ müssen wir regelrecht installieren, das heisst, dass wir die Datei “Install_NWEQ_V1_21.exe” ausführen und das Installationsprogramm auf unseren Unterordner für EQs verweisen.
Das sieht dann so aus:

Installation NWEQ

Alle unsere VST-Plugins sind nun fertig installiert und betriebsbereit.

Wenn wir nun unser Host-Programm Kristal öffnen, können wir sehen, dass das Drop-Down-Menü der VST-Effekt-Inserts sich verändert hat.

Kristal FX Slot sortiert

Wenn wir das neue Menü für die VST-Effekte-Inserts betrachten, so sehen wir, dass es unsere Verzeichnisstruktur aus dem Ordner C:\vstplugins 1:1 übernommen hat, was uns in Zukunft ein gemütlicheres Arbeiten mit einer Unzahl von Plugins ermöglichen wird.
(Anm.: Dieser Trick funktioniert im Übrigen auch mit kommerziellen Sequencern wie zum Beispiel Cubase, einfach mal ausprobieren).

Der nächste Schritt…
 …wird sein, den Wave-Editor Audacity zu konfigurieren und zu installieren, um etwaige Offline-Berechnungen an unserem Audio-Material vornehmen zu können. Ich hoffe, dass ich den Artikel bis Mittwoch fertig habe, um bereits nächsten Sonntag die ersten Schritte unserer Musik-Produktion vorzunehmen.

Für Anregungen und Vorschläge, was wir in dieser Artikelserie produzieren sollen, bin ich im Übrigen sehr dankbar.
Wir könnten zum Beispiel einen Podcast oder ein Jingle mit unseren nagelneuem Desktop-Tonstudio kreiern.



Das kostenlose Desktop-Tonstudio – Teil 6:
Installation und Konfiguration von Audacity(20. September 2006)

Im fünften Teil der Artikelserie "Das kostenlose Desktop-Tonstudio" ging es um eine sinnvolle Installation der VST-Plugins zur Verwendung in unserem virtuellen Tonstudio. Bisher haben wir die Programme und Plugins kennengelernt, um die wir herum unser Desktop-Tonstudio aufbauen wollen und haben diese installiert.


Installation von Audacity
 In diesem letzten Schritt der Installation und Vorbereitung geht es nun weiter mit der Installation des letzten wichtigen Programms, des Wave-Editors Audacity.
Auf der Download-Seite von Audacity stehen verschiedene Versionen des Programms zur Verfügung. Ich habe mich für eine gezippte Version entschieden, die nach dem Entpacken nicht mehr eigens installiert werden muss.

Verzeichnis Audacity

Man kann schlicht die in dem Verzeichnis integrierte Datei audacity.exe (siehe Abbildung links) mit einem Doppelklick starten.

Beim ersten Start fragt das Programm, ob Audacity-Dateien automatisch mit dem Programm verknüpft werden sollen.

Audacity Verknüpfungen

Ich habe hier zugestimmt, damit ich *.aup Dateien automatisch aus dem Windows-Explorer öffnen kann.
Direkt im Anschluss werden wir nach der gewünschten Sprache befragt. Hier habe ich natürlich “Deutsch” genommen. Die Einstellung kann man aber zu einem späteren Zeitpunkt noch verändern.

Schliesslich startet das Programm Audacity und wartet auf weitere Benutzereingaben.
Für diesen Teil des Tutorials reicht es uns den richtigen Soundkarten-Treiber einzustellen und uns zu vergewissern, dass Audacity all unsere VST-Plugins erkennt und wir diese nutzen können.

Beginnen wir mit dem Einstellen der richtigen Soundkarten-Treiber für die Wiedergabe.
Hierzu öffnen wir das Dialog-Fenster mit den Einstellungen.

Und so ist der Weg:

Bearbeiten --> Einstellungen


Audacity Treiber Soundkarte

Bereits auf dem ersten Reiter finden wir die Einstelloptionen für die Soundkarten-Treiber. Wir stellen hier den Treiber für die Wiedergabe ein (bei mir Fireface 800 7+8).

Bei dieser Gelegenheit sollte man sinnvollerweise auch gleich den richtigen Treiber für die Aufnahme und die gewünschte Anzahl der Aufnahmekanäle (Mono oder Stereo) auswählen.

Das Einbinden der VST-Effekte

Um VST-Effekte in Audacity einzubinden benötigen wir den Audacity VST Enabler, den ihr auf dieser Seite - http://web.audacityteam.org/ herunterladen könnt. Ich habe mich wieder für das ZIP-File entschieden, um unnötiges Herumpfuschen in meiner Registrierung durch den Installer zu vermeiden.

Nach dem Entpacken finden wir neben zwei Textdateien eine weitere DLL mit den Namen vst-bridge.dll, die wir in den Unterordner “Plug-Ins” des Installations-Verzeichnisses von Audacity kopieren.

Leider kann man in Audacity nicht einen beliebigen VST-Plugins-Ordner auswählen, was uns an dieser Stelle zwingt alle Plugins in dasselbe Verzeichnis wie auch schon die VST-Bridge zu kopieren.
Hierbei müssen wir beachten, dass alle DLL’s zusammen im “Plug-Ins” Ordner landen.

 Leider versteht Audacity unsere für Kristal angelegte Ordnerstruktur nicht und ignoriert alle Plugins, die in einem weiteren Unterordner versteckt sind…

Wenn wir nun Audacity starten können wir im Effekte-Menü alle von uns nachinstallierten VST-Plugins sehen und damit auch anwenden.

Audacity VST-Plugins


Ende der Installationen

Damit wären wir nun am Ende unserer Installationsorgie angelangt. Alle Programme sind installiert und betriebsbereit.
Im nächsten Teil der Artikelserie rund um unser virtuelles Desktop-Tonstudio, werden wir unsere Musikproduktion anfangen.

Für Anregungen zum Thema unserer Musikproduktion bin ich nach wie vor unter meiner Email oder hier auf dem Blog via Kommentar zu erreichen.




Das kostenlose Desktop-Tonstudio – Teil 7:

Jingle-Produktion: Vocalaufnahmen(18. Oktober 2006)

In den bisherigen Folgen des kostenlosen Desktop-Tonstudios ging es bisher um das Ermitteln des Bedarfs, die Auswahl der richtigen Musik-Programme, VST-Effekte und deren Installation.
Nachdem wir alle benötigten Programme installiert haben, werden wir nun die Produktion eines einfachen Jingles für die Radiosendung Localheroes-Radio starten.

Ausgangssituation
Es geht hierbei um ein kurzes Radio-Jingle von maximal 5..10 Sekunden, in dem vor allem der Name der Radiosendung zum Tragen kommen soll. Marc, der Musikredakteur der hinter dieser fantastischen Sendung für Newcomer steht, wollte ein leicht düsteres Jingle, das an die Keller erinnert, in denen viele der Musiker, die er in seiner Sendung vorstellt, ihre (Band-)Musik komponieren und auch proben.

Es wird keine Hintergrundmusik für das Jingle geben, sondern nur eine Reihe von Effekten, um den Klang aufzupeppen.

 In diesem Teil des kostenlosen Desktop-Tonstudios wird es explizit um die Vocal-Aufnahmen für dieses Jingle gehen.

 Vorbereitende Arbeiten am Sequencer
Zunächst einmal müssen wir unser Hostprogramm für unser Projekt vorbereiten. Nachdem wir es geöffnet haben geben wir über

File -> Project Information

die Eckdaten unseres Projekts ein.

Projektinformationen


Bevor wir unser Projekt speichern müssen wir uns noch auf ein Tempo für das Jingle festlegen.
Zwar ist das Tempo bei der Produktion eines Jingles ohne Musik nicht ganz so wichtig – dennoch legen wir das Tempo auf 120bpm fest und werden später bei den Aufnahmen den Klick (das Metronom) einschalten, um ein Gefühl für die Sprache zu bekommen.

Das Tempo wird im Transport-Fenster eingetragen.
Dazu klickt man doppelt auf die aktuelle Anzeige der BPM, gibt seinen eigenen Wert ein und bestätigt mit Enter.

Kristal Transport


Nun ist es an der Zeit das Projekt in seinem eigenem Ordner zu speichern. Interessanterweise ändert sich mit dem Speicherort auch der Ordner für die im Projekt genutzten Medien.
Ich habe G:\kristal_jingle als Ordner für das Projekt angegeben und nun schaut, wo die Mediendateien landen werden:

Geänderte Projektinformationen


Kristal hat nun automatisch G:\Media als Speicherordner für die Mediendateien ausgewählt. Schade, dass die Medien nicht wie bei den kommerziellen Pendants im Projektordner selbst gespeichert werden.
Das würde die Übersichtlichkeit erhöhen.

Anschliessen des Mikrofons
Als nächstes schliessen wir unser Mikrofon an einen Vorverstärker-Eingang unserer Soundkarte an und routen den Sound in unser Host-Programm “Kristal Audio Engine”.

Falls das noch nicht im vorletzten Artikel richtig eingestellt wurde ist es nun an der Zeit dies zu erledigen. Bei meiner Soundkarte liegt der Mic-Preamp auf Eingang 7, deswegen aktiviere ich diesen im entsprechenden Menü in Kristal.

Kristal Routing Inputs

Diesen Dialog erreicht man über:

Engine -> Preferences -> Audio Setup -> ASIO


Als nächstes müssen wir die erste Spur in Kristal für die Aufnahme des Mikrofons vorbereiten.
Zunächst benennen wir die Spur um in “Vocal”. Das geht mit einem Doppelklick auf das Feld der ersten Spur, in dem Waver 1 steht.

Im Anschluss müssen wir noch den richtigen Eingangskanal für diese Spur wählen.
Die nächste Abbildung zeigt wie es geht:

Eingangskanal waehlen

Wie bereits oben erwähnt nutze ich hierzu den Kanal 7 an meiner Soundkarte. Achtet darauf, dass ihr einen ASIO-Treiber zur Verfügung habt, damit die Latenzen nicht zu hoch werden.

Sobald ihr einen Eingangskanal gewählt habt, wird die entsprechende Spur sofort “geladen”. Das heisst, dass der Record-Button der Spur rot wird und die Spur bereit ist, Audio aufzunehmen.
Achtet in der folgenden Abbildung auf den roten Button bei der Spur “Vocal” im Gegensatz zu dem Button bei der zweiten Spur darunter.

Geladene Spur

Alle Spuren in Kristal sind von Haus aus auf Mono eingestellt.
Zwei Knöpfe weiter links vom Record-Button der Spur könnt ihr die Spur auch auf Stereo umstellen.
Da wir nun aber Vocals aufnehmen wollen belassen wir es bei Mono.

Mono-Stereo

Die erste Aufnahme
Nachdem wir nun alle notwendigen Einstellungen erledigt haben, können wir uns den Aufnahmen widmen.
Der Pegel am Mic-Preamp sollte im Vorfeld angepasst werden und dann kann es schon losgehen.

Eine Aufnahme startet man entweder aus dem Transport-Bereich von Kristal oder mit der Taste * auf dem Numpad.

Transport

Wenn nun alles richtig eingestellt war, kann man seine Vocals auf der ersten Spur im Projekt aufnehmen.
Und das sieht so aus:

Fertige Aufnahme

Schlusswort
Das erste Projekt ist gestartet und alles korrekt eingestellt.
Das Mikrofon wird auf der ersten Spur aufgenommen und wir können nun mit den Einstellungen und Vocals etwas spielen, um ein möglichst gutes Take zu bekommen.

An dieser Stelle beenden wir diesen Teil des kostenlosen Desktop-Tonstudios. Im folgenden Artikel werden wir noch die ein oder andere Aufnahme machen und einige Audiodateien mit Effekten importieren.
Die Audiodateien werden im nächsten Artikel bereitgestellt, das Kristal-Projekt gibt es ganz zum Schluss obendrauf.



Quelle:

Von Carlos San Segundo am 18. Oktober 2006Carlos San Segundo ist Chefredakteur bei delamar und teilt sein Expertenwissen sowie Erfahrungen rund um das Musikmachen im Tonstudio oder Homestudio mit dir.
www.delamar.de


http://www.delamar.de/musikproduktion/neue-serie-das-kostenlose-desktop-tonstudio-115/
http://www.delamar.de/musikproduktion/das-kostenlose-desktop-tonstudio-teil-1-welche-tools-braucht-ein-tonstudio-124/
http://www.delamar.de/musikproduktion/das-kostenlose-desktop-tonstudio-teil-7-jingle-produktion-die-vocalaufnahmen-259/







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